Professor Dr. Rüdiger Buchkremer hat die Veranstaltungsreihe des Ratsgymnasiums mit dem Verein der Ehemaligen und Freunde des Ratsgymnasiums erfolgreich eröffnet und vor einer gut gefüllten Aula einen hochinteressanten Vortrag über ChatGPT gehalten.
Der Vorsitzende des Ehemaligenvereins Dieter Hagemann eröffnete die Veranstaltung mit launigen Worten und begrüßte neben dem Referenten viele aktive Schülerinnen und Schüler, aktive und ehemalige Lehrerinnen und Lehrer und Ehemalige des Ratsgymnasiums.
Anschließend übernahm Schulleiter Matthias Schwark das Mikrofon, führte kurz in das Thema ein, bevor der Staffelstab an Prof. Dr. Rüdiger Buchkremer übergeben wurde.
Professor Dr. Rüdiger Buchkremer stellt sich und seinen Lebenslauf mit einer ersten Folie vor.
Nach dem Abitur im Jahr 1982 am Ratsgymnasium Gladbeck studierte er Chemie, Phyisk und Mathematik an der Ruhr-Universität Bochum. Nach dem Diplomstudiengang nahm er ein Stipendiat an der New York State University an und promovierte unter dem Doktorvater M. Stanley Whittingham, der 2019 den Nobelpreis in Chemie für die Entwicklung von Lithium-Ionen-Batterien erhielt.
Nach verschiedenen Stationen in der Wirtschaft bei DAX-Unternehmen, übernahm er im Jahr 2009 eine Professur an der FOM Hochschule in Düsseldorf/Essen und übernahm dort auch als Direktor das Institut für IT-Management & Digitalisierung (ifid).
ChatGPT ist ein generatives prätrainiertes Sprachmodell von OpenAI / Microsoft, mit dem man „chatten“ kann.
Prof. Dr. Buchkremer stellte die Vor- und Nachteile von ChatGPT dar und wagte einen Blick in die Zukunft.
ChatGPT kann gut zusammenfassen und eigene Texte generieren, auch das Vereinfachen von Texten funktioniert ganz gut.
Übersetzungen in eine andere Sprache ist eine der Stärken des Programms. Es eignet sich auch für Rollenspiele, Szenarien, Vergleiche und Dialoge. Das Generieren von Forschungsfragen, Titeln und Slogans kann unter Umständen die Kreativität fördern.
Weitere praktische, funktionierende Beispiele für „KI“ sind z. B. Google Maps, DeepL und Grammarly gehören auch zur “KI”.
Neben den Vorteilen gibt es allerdings auch einige Ansätze, die durchaus kritisch betrachtet werden müssen.
ChatGPT gibt keine Quellen oder Referenzen an und meldet teilweise falsche (erfundene) Referenzen. Die Inhalte sind nicht verlässlich. Hinzu kommt noch, dass das Programm die Themen nicht vollständig bzw. nicht systemisch erfasst.
Ein weiterer Nachteil ist die Möglichkeit, dass Inhalte leicht manipuliert bzw. politisiert werden können.
Die Profiversion, welche allerdings nicht notwendig sein soll, kostet gut 20,- € im Monat. Neben einer Monopolisierung könnte auch ein wissenschaftliche Illiteralität (mangelnde Schreib- und Lesekompetenz) drohen.
Zum Abschluss wies Prof. Dr. Buchkremer noch auf einen differenzierten Umgang mit dem Programm hin, wobei einige Regeln helfen könnten.
Im Lehrbereich sollten Schüler und Studenten ermuntert werden, dieses oder ähnliche Programme zu nutzen. Hierbei sollte jedoch eine Pflicht zur Angabe der Quelle bestehen.
Bei der Anwendung eine KI müssen allerdings Chancen und Risiken betrachtet und bewertet werden.
Ähnlich einem Plagiatscheck müssen Texte auf „KI“ überprüft werden, da immer mehr mit dem Einsatz von „KI“ gerechnet werden muss. Es sollte auch über den Einsatz anderer Systeme nachgedacht werden.
Schulungskonzepte inklusive einer Finanzplanung erleichtern den Umgang in Schulen oder Hochschulen mit „KI“.
Trotz multidisziplinärer Betrachtung (juristisch, psychologisch, ökonomisch, politisch…) sollte ChatGPT nicht überwertet werden.
An der FOM Hochschule werden derzeit Ethik-Richtlinien zum Umgang mit Chat-GPT erarbeitet.
Im Anschluss an den Vortrag moderierte Schulleiter Matthias Schwark eine angeregte Diskussion in der Aula, bei der die Anwesenden Gelegenheit hatten einem ausgewiesenen Experten auf dem Gebiet ChatGPT Fragen zu stellen.